Die Guggemusik ist vor ca. 85 Jahren der Schweizerisch – Alemannischen Fastnacht entsprungen, ein Basler Wirt namens Jeisi Migger hat die erste Guggemusik aus seiner Kneipe heraus mit seiner Wirtshaus Stammtischbesatzung gegründet. War es doch zu der damaligen Zeit noch durchaus üblich das in den Wirtshäusern die bekannte Stubenmusik gemacht wurde.

Entgegen aller Zwänge *) der Basler Fastnacht hat er doch am Basler Fastnachtdienstag der nur noch dünn genutzt wurde, erstmals mit seiner „Guggemusik“ einen Zug durch die Altstadt gemacht. Eine Idee die schnell Nachahmer fand, nicht zuletzt auf der alemannischen Seite in Lörrach und Weil am Rhein. So gibt es in Basel heute etwa 80 Gruppen in Lörrach und Weil jeweils um die acht. Besonders heftig und fantasiereich hat sich der Bazillus in Luzern und Umgebung ausgebreitet, dort gibt es über 120 Gruppen mit meist mehr als 40 Mitgliedern, die jedes Jahr, wie wir auch, neue Kostüme und Masken tragen.
Wobei zu einer „echten“ Guggemusik immer eine Maske gehört. Sinn des ganzen war es damals und ist es für uns auch noch heute, sich den Frust so mancher Übungsstunde im Musikverein mal „von der Seele zu spielen“, dabei wird nicht unbedingt Wert gelegt auf schönes und richtiges Musizieren, sondern auf Originalität und Gaudi. Es darf ruhig auch etwas falsch klingen, ja das soll es sogar.

*) In der Basler Fastnacht sind von Samstag bis Montag nur Trommeln und Pfeifen  erlaubt, ausgenommen ist der große Umzug am Sonntag. Weiter unterliegt die Basler Fastnacht einigen Besonderheiten, wie dem wohl weit über die Landesgrenzen und Europa hinaus bekannten Morgenstreich. Bei dem am Montag in der Frühe um 4 Uhr in der ganzen Stadt die Lichter aus gehen und die Stadt vom martialischem Klang der Trommel und Pfeifen vibriert. Die Baslerfastnacht wird in der Schweiz nur im Kanton Baselstadt eine Woche später als andern Orts gefeiert. Dieses auf geht die Reformationszeit und die Reformatoren Zwinglin und Kalvin zurück.